Lektion 1, Thema 1
In Bearbeitung

Ablauf, Organisation

Einleitung

Gleich zu Beginn jeder Challenge brauchen wir Deine Zustimmung zu einer Vorannahme. Die Vorannahme lautet: Wenn Du bereit bist, Dich zu verändern, dann verändert sich Dein Umfeld, Deine Beziehungen und Deine Zusammen­arbeit mit anderen Menschen. Warum Vorannahme? Weil wir oft den anderen Glaubenssatz in uns pflegen: Wenn sich etwas anderes oder jemand anderes ändert, dann können auch wir uns damit besser arrangieren. Also kommen wir gleich hier zur entscheidenden Frage: BIST DU BEREIT, DICH ZU ÄNDERN?

Auf dieser Vorannahme beruht jede unserer Leadership Coaching Challenges. Und es geht immer darum, dass DU etwas an DEINEM VERHALTEN VERÄN­DERST, um für Dich, für Dein Team, Deine Kolleginnen und Kollegen, Deine Organisation und überhaupt alle etwas zu verbessern.

In dieser Challenge geht es um Deine Veränderung in Bezug auf Deine und die Gesundheit deiner Mitarbeiter*innen. Als Führungskraft hast du die Verantwortung, dafür zu sorgen, dass die Arbeitsbedingungen so gestaltet sind, dass eine psychische Belastung vermieden wird. In dieser Challenge beschäftigst du dich mit den Grundlagen von Stress und Burnout sowie den Möglichkeiten, wie du dies beim Einzelnen und im Team vermeiden kannst.

Du selbst bestimmst, welche Herausforderung Du in Bezug auf deine Verantwortung zur Fürsorge ändern möchtest. Die Guidelines der ersten zwei Wochen unterstützen Dich bei Deiner individuellen Zielfindung. Jede Leadership Coaching Challenge hat auch ein übergeordnetes Ziel, das hier wie folgt lautet:

Übergeordnetes Ziel dieser Challenge: Als Führungsperson übernehme ich die Verantwortung im Rahmen meiner Möglichkeiten für meine Selbstfürsorge und die Fürsorge für meine Mitarbeiter*innen.

 

Alle Leadership Coaching Challenges sind vom Ablauf (Metarahmen) her gleich aufgebaut. Nach dem Einstieg und der Zielfindung (Sprint #1), geht es in die vier Phasen der Veränderung. Diese vier Phasen sind an dem Modell des Selbstent­wicklers[1] von Jens Corssen angelehnt. Es beginnt immer damit, Deine Selbstbe­wusstheit zu schärfen (Sprint #2), anschließend in die Selbst­verantwortung zu gehen (Sprint #3), durch das neue Tun Selbstvertrauen zu gewinnen (Sprint #4), um am Ende Deine individuelle Strategie zur Selbstüberwindung (Sprint #5) zu entwickeln. In den letzten zwei Wochen geht es darum, Deine Erfolge zu feiern, eine umfassende Retrospektive durchzuführen und die nächsten Schritte zu planen (Sprint #6).

Vielleicht denkst Du jetzt: „Zusätzlich 90 Minuten und das 12 Wochen lang, wie soll ich das denn schaffen?“. Bei der Leadership Coaching Challenge geht es nicht um ein zusätzliches Führungskräfte-Programm. Uns ist es wichtig, dass dieses Framework in die täglichen Führungsaufgaben integriert wird. Dein Mehrwert liegt in der Unterstützung durch den Circle. Der vorliegende Circle-Guide und ggf. externes Coaching unterstützen euch beim Lösen eurer indivi­duellen Führungsaufgaben. Jeder von euch genießt 12 Wochen lang Peer-Coaching auf Augenhöhe, damit ihr gemeinsam positive Veränderungen bewir­ken könnt.

Frei nach dem Motto: „Jeden Tag die richtigen Dinge mit Freude gemeinsam richtig tun!“, wünsche ich dir und Deinem Circle hilfreiche Erkenntnisse, wert­schätzendes Feedback, viel Veränderungserfolge und jede Menge Spaß für die nächsten 12 Wochen.

Herzlichst

Hanne Fritz

Aschaffenburg, Mai 2021

 

 

 

Sprint #1 – „Einstieg“

Woche 1: Zusammenarbeit und Handlungsrahmen

Der Circle gründet sich

Im ersten Treffen finden sich die Menschen, die diese Reise gemeinsam unter­nehmen wollen. Hier geht es um das Kennenlernen, den Handlungs­rahmen und das Commitment. Die Vorschläge für die zeitliche Einteilung sind teilweise sehr großzügig und manchmal auch sportlich gewählt. Wichtig ist, dass ihr ins­gesamt mit maximal 90 Minuten auskommt.

 

  • Check-in: Herzlich willkommen! (10 Minuten)
  • Impuls: Organisatorisches, Grundlagen, Fragen (20 Minuten)
  • Übung: Was bedeutet „Gesunde Führung“ für mich (25 Minuten)
  • Erfahrungsaustausch: Wie ging es Dir in dieser Übung? (10 Minuten)
  • Was nehme ich mir vor: Mein Ziel (15 Minuten)
  • Check-out: Das nächste Treffen bestätigen (10 Minuten)

 

Check-In (10 Minuten)

Der Check-in ist ein hilfreiches Ritual, sich auf die Gruppe und das Thema der Woche einzustimmen und die sonstigen Tagesthemen beiseite zu legen. Teile Deinen Peers zur Einstimmung mit, was Dich gerade bewegt, zum Beispiel:

 

  • Nenne der Gruppe Deinen Namen.
  • Wie geht es Dir gerade?
  • Was führt Dich zu dieser Challenge? Nur ein Satz!
  • Magst Du noch etwas Persönliches teilen?
  • Warum machst Du hier mit?

Impuls: Organisatorisches, Grundlagen, Fragen? (20 Min.)

Die Woche 1 ist dazu da, den Ablauf kennenzulernen und sich zu organisieren. Schaut Euch den Orientierungs-Guide an und tauscht Euch dazu aus, falls die Challenge Neuland für Euch ist.

Ablauf der Challenge

 

#1 Einstieg: Circle-Gründung und Zielfindung

Als Circle-Mitglied habe ich ein konkretes Anliegen (individuelles Ziel) in Bezug auf meine Rolle und Aufgabe zum gesunden Arbeiten und Führen definiert.

#2 Selbstbewusstheit

Als Circle-Mitglied habe ich mir meine Kenntnisse zu Persönlichkeit, Stress, Burnout und dessen Zusammenhänge bewusst gemacht.

#3 Selbstverantwortung

Als Circle-Mitglied habe ich Sicherheit im Thema und im Beurteilen von Arbeitsbedingungen gefunden und über­nehme dafür Verantwortung.

#4 Selbstvertrauen

Als Circle-Mitglied kenne ich die psychischen Gefährdungen in meinem Team und habe erste Analysen in der Gruppe durchgeführt und so mein Selbstvertrauen aufgebaut.

#5 Selbstüberwindung

Als Circle-Mitglied habe ich dank der Challenge aus den verschiedenen praktischen Übungen meine Selbstreflexion und Moderationsmethode verbessert, um Merkmale psychischer Belastung in meinem Team und bei mir zu identifizieren.

#6 Retrospektive und Erfolge feiern

Als Circle-Mitglied kenne ich die nächsten Schritte für meine Weiterentwicklung.

 

 

Circle Prinzipien

Die LCC-Circle basieren auf 5 Prinzipien. Sie sollen als Leitlinie für die Arbeit und das Zusammenwirken im Circle verstanden werden.

 

  • Die Bearbeitung der Themen erfolgt in kleinen Gruppen von 3 bis 5 Teil­nehmern sowie selbstorganisiert, reflektierend und intrinsisch motiviert.
  • Die Teilnahme ist einladungsbasiert und freiwillig. Die Teilnehmer ver­pflichten sich selbst zur aktiven Teilnahme für 12 Wochen.
  • Die wöchentlichen Sessions, die sogenannten Weeklies, sind zeitlich begrenzt.
  • Der Fokus der Teilnehmer liegt auf einer wertschätzenden Zusammen­arbeit mit positiver Energie.
  • Die Teilnehmer sind komplexitätsbezogen, offen für Unbestimmtheit und unerwartete Erfahrungen.

 

Wie wollen wir miteinander umgehen? (Wertschätzung, Ich-Botschaften …). Findet eure eigenen Regeln für einen wertschätzenden Umgang in diesem Circle. Ihr könnt diese Regeln gerne auf einem gemeinsamen Board/Dokument notieren. Es geht um die Gestaltung eines geschützten Raums für eure gegen­seitige Unterstützung.

Klärt bitte, was Ihr alles auf organisatorischer Ebene benötigt. Nachfolgend fin­det ihr dazu ein paar Tipps.

Organisatorisches zum Ablauf der Challenge

  • Vereinbart eine Terminserie. Am besten mit ein paar “Reserve-Wochen”, falls etwas ausfallen sollte.
  • Stellt klar, wie ihr zwischendurch miteinander kommunizieren wollt. Tools findet ihr unter „Praktische Tipps“ (s. u.).
  • Überlegt euch, wie ihr mit Abwesenheiten (z. B. Urlaub) und spontanen Ereignissen umgehen wollt. Soll der Termin ausfallen, sobald einer fehlt? Tipp für virtuelle Treffen: das Meeting aufzeichnen.
  • Wollt ihr euch eher strikt an den Ablauf halten und in 12 Wochen durch sein? Oder mal eine “Sonder-Woche” einschieben, wenn sich ein span­nendes Thema ergeben sollte?
  • Es ist völlig ok, wenn nicht alle Fragen vollständig geklärt sind. Man­ches ergibt sich ganz von selbst aus der Dynamik des Circles.
  • Versucht, dranzubleiben, auch wenn ihr mal weniger Zeit haben soll­tet.

 

Praktische Tipps

 

Bewährt hat sich, dass der Coaching Circle einmal pro Woche für anderthalb Stunden zusammenkommt. Falls persönliche Treffen nicht praktikabel sind, ermutigen wir explizit zu virtuellen Treffen per Video-Konferenz (MS-Teams, Zoom etc.)!

 

Weiterhin hat sich bewährt, dass ein Moderator durch das Circle-Treffen führt:

 

  • Er achtet auf die Zeit.
  • Er ist weder für die Inhalte noch für den Gruppenprozess verant­wort­lich.
  • Er ist mit dem Inhalt der Woche vertraut. Dazu hat er idealerweise den Leitfaden für die entsprechende Woche gelesen.
  • Er muss kein Experte sein – der Leitfaden reicht aus.
  • Jeder kann (Empfehlung) mal das Mandat des Moderators überneh­men.
  • Moderator-Rolle übernehmen ist ein Teil des Lernens.

 

Sinnvollerweise einigt sich der Circle auf Kommunikations- und Ablagetools. Die folgenden Anwendungen bieten sich zum Beispiel an:

 

  • Microsoft Teams
  • Messenger wie z.B. WhatsApp/Telegram/Signal
  • OneNote
  • Zoom
  • Slack
  • Conceptboard
  • Mural

 

Es geht bei dieser Challenge nicht darum, das angesagteste Kommunikations-Toolset zu haben oder zu erlernen. Wichtig ist, dass jeder Teilnehmer sich aktiv beteiligen kann.

 

Wenn ihr Online-Meetings machen wollt, dann sollten möglichst alle mit Ton und Video dabei sein.

 

Verständigt euch mindestens über:

 

  • Wann treffen wir uns zur “Woche X”?
  • Wer übernimmt das Mandat des Moderators für die „Woche X“?

 

 

[1] vgl. (Corssen, et al., 2016).