Lektion 1, Thema 1
In Bearbeitung

Impuls: Experimente. (20 Minuten) Copy Copy

In dieser Woche möchten wir Dich einladen, Dich auf Experimente einzulassen. Du hast Dir ein Ziel für diese Challenge gesetzt. Du weißt, wohin Du willst und wozu Du dieses Ziel erreichen möchtest. Du hast beobachtet, Dich und Dein Umfeld bewusst wahrgenommen. Du hast erlebt, Verantwortung zu überneh­men, bzw. welche Verhaltensweisen Dich blockieren. In dieser Woche startest Du mit kleinen Schritten, in denen Du Experimente durchführst.

Du möchtest zum Beispiel eine relativierend-individualistische Haltung einneh­men. Dann könntest Du Dir vornehmen, einmal am Tag das Experiment „Per­spektivwechsel“ durchzuführen und die Wirkung zu beobachten.

Mit diesen Experimenten geht es für Dich darum, Deine Annahmen zu über­prüfen. „Wenn ich das tue, erhoffe ich mir eine Veränderung in meiner Haltung“. Oder „Wenn ich diese Haltung einnehme, wird sich das auf meine Kommunika­tion auswirken“. Überlege Dir, mit welchen Veränderungen Du Deinem Ziel näherkommen möchtest. Dann überprüfe durch das Experimentieren, ob sie Dich wirklich weiterbringen oder ob Du alles hast, was Du für die Veränderung brauchst. Eric Ries nennt das „validiertes Lernen“.[1]

Diese Experimente unterstützen Dich auch dabei Selbstvertrauen aufzu­bauen. Sie aktivieren Dein Belohnungssystem im Gehirn, auch wenn Du mal daneben liegst.[2]

Du erhöhst Deine Selbstwirksamkeit in Bezug auf Deine Haltung, denn Du erlebst immer wieder positive Feedbacks und Du bekommst ein besseres Gefühl dafür, wie Du Dein Ziel erreichen kannst. Die Sinnhaftigkeit verfestigt sich. Dein Ziel wird nachvollziehbarer, Deine Fähigkeiten und die Machbarkeit der Umsetzung werden Dir bewusster.[3]

Stelle sicher, dass die Experimente:

  • sich an Deinem Ziel für diese Challenge orientieren und darauf einzah­len;
  • eine klare Intention haben. Denn Du möchtest etwas überprüfen, etwas Definiertes lernen;
  • kleine Schritte darstellen, wie ein „minimal funktionsfähiges Produkt“[4], anstatt sofort das große Ganze zu beinhalten;
  • und das Feedback darauf messbar sind, das heißt, Du kannst sie beobachten und wahrnehmen.

Schaue nicht auf das Ergebnis, ob es gut oder schlecht war, sondern fokussiere Dich auf folgende Fragen:

  • Wie habe ich mich in der Situation verhalten? Was kann ich beobach­ten?
  • Habe ich eine Stärke an mir entdeckt?
  • Was kann ich besser machen?
  • Wo konnte ich meine Stärken einsetzen?
  • Kann mich jemand dabei unterstützen?
  • Wie viel von meinen Annahmen habe ich schon verifiziert?

Diese Vorgehensweise kann in verschiedenen Bereichen umgesetzt werden: für neue Unternehmen (siehe Lean Start Up Methode von Eric Ries), für Projekte und Vorhaben (siehe Agile Methoden, wie Scrum) oder für persönliche Verän­derungen (siehe Der Selbst-Entwickler von Corssen).

Hinweise zur Vertiefung

Weiterführende Literatur

  • J. Corssen und S. Ehrenschwendner, Das Corssen-Prinzip: Die vier Werkzeuge für ein freudvolles Leben – Der Graphic Coach zur Selbstentwickler®-Methode – Mit Illustrationen von Florian Mitgutsch. München : Arkana in der Verlagsgruppe Random House GmbH, 2016. 978-3-442-34167-2.
  • B. Hufnagl, Besser fix als fertig. Wien : Molden Verlag, 2014. ISBN 978-3-99040-320-4.
  • E. Ries, Lean Startup. München : Redline Verlag, 2015. ISBN 978-3-86881-567-2.
  • G. Hüther, Mit Freude lernen – ein Leben lang [Buch]. – Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, 2016. – ISBN 978-3-647-99768-1.

 

[1] Vgl. (Ries, 2015), S.42

[2] Vgl. (Hufnagl, 2014), S.27

[3] Vgl. (Hufnagl, 2014), S.89

[4] Vgl. (Ries, 2015), S.62